Was Unternehmen wissen sollten

Die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Komplexität von Maschinen und Geräten haben die EU dazu veranlasst, den Schutz und die Sicherheit in diesem Sektor weiter zu erhöhen. Dazu stellen wir Ihnen hier die EU-Maschinenverordnung vor und erläutern, was sie für Unternehmen bedeutet.

Was sind die Hintergründe der EU-Maschinenverordnung?

Die EU-Maschinenverordnung wurde eingeführt, um den technologischen Fortschritt und die aktuellen Marktanforderungen widerzuspiegeln und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit und Gesundheitsschutz für Verbraucher und Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Die Hauptziele sind:

  • Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit von Personen, die mit Maschinen arbeiten oder diese nutzen.
  • Harmonisierung der Vorschriften in den EU-Mitgliedstaaten, um den freien Warenverkehr zu erleichtern.

Welche Anwendungsbereiche umfasst die EU-Maschinenverordnung?

Die Verordnung gilt für eine Vielzahl von Produkten, darunter traditionelle Maschinen, softwaregesteuerte Maschinen und digitale Bauteile. Von landwirtschaftlichen Maschinen bis hin zu Industrierobotern – die Palette ist breit.

Geschäftsführer Karsten Aldenhövel und Compliance Coach Astrid Dolezych sprechen über die neue EU-Maschinenverordnung.

Was sind die grundlegenden Anforderungen an Maschinen?

Maschinen müssen sicher und risikoarm sein. Dies bedeutet, dass potenzielle Gefahren durch das Design, die Konstruktion und die Anweisungen minimiert werden müssen. Zudem müssen Maschinen mit den notwendigen Schutzeinrichtungen ausgestattet sein, um Risiken zu minimieren.

Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die CE-Kennzeichnung?

Die CE-Kennzeichnung signalisiert, dass ein Produkt den EU-Vorschriften entspricht und sicher ist. Bevor ein Produkt auf den Markt gebracht werden kann, muss es ein Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen, das sicherstellt, dass alle EU-Anforderungen erfüllt sind.

Das Konformitätsbewertungsverfahren zur Erlangung einer CE-Kennzeichnung läuft in mehreren Schritten ab und kann je nach Produktart und anwendbarer EU-Richtlinie oder -Verordnung variieren. Hier sind die grundlegenden Schritte, die üblicherweise in einem solchen Prozess zu befolgen sind:

Die neue EU-Maschinenverordnung und die 5 Schritte zur CE-Zertifizierung.

Für bestimmte Produktarten oder Risikoklassen kann die Beteiligung einer dritten, unabhängigen Partei (einer sog. Benannten Stelle) erforderlich sein. Diese Stelle führt dann einen Teil der Konformitätsbewertung durch.

Welche Pflichten bestehen für Unternehmen und Produktverantwortliche?

Hersteller, Händler und Einführer müssen sicherstellen, dass ihre Produkte die Anforderungen erfüllen und sie müssen eine entsprechende technische Dokumentation vorhalten. Diese Dokumentation dient als Nachweis der Konformität und muss Informationen wie Testergebnisse, Konstruktionszeichnungen und Beschreibungen enthalten. Rückverfolgbarkeit ist ebenfalls von großer Bedeutung, um im Falle von Produktfehlern oder Rückrufen schnell handeln zu können.

Was bedeutet das konkret für Ihr Unternehmen?

1. Zusammenarbeit mit Behörden: Wenn eine Behörde zu Ihnen kommt und Fragen zu Ihrem Produkt hat, müssen Sie bereit sein, mit ihr zu sprechen und alle notwendigen Informationen bereitzustellen.

2. Probleme beheben: Wenn herauskommt, dass Ihr Produkt nicht sicher ist oder nicht den Anforderungen entspricht, müssen Sie schnell handeln. Das könnte bedeuten, dass Sie das Produkt verbessern, es vom Markt nehmen oder sogar zurückrufen müssen.

3. Ganz Europa im Blick: Wenn Sie ein Produkt in einem europäischen Land verkaufen und es Probleme gibt, müssen Sie sicherstellen, dass Sie überall in Europa Maßnahmen ergreifen, um das Problem zu beheben.

Was ist, wenn Ihr Produkt alle Regeln erfüllt, aber immer noch als gefährlich betrachtet wird?

Das kann passieren. In diesem Fall müssen Sie eng mit den Behörden zusammenarbeiten. Sie könnten Sie bitten, das Produkt sicherer zu machen, es ganz vom Markt zu nehmen oder es zurückzurufen. Und nicht nur das: Alle europäischen Länder werden über dieses Problem informiert, sodass Sie sicherstellen müssen, dass Sie überall in Europa handeln.

Produktverantwortung bedeutet für Sie als Unternehmer, dass Sie, neben der rechtlichen, auch eine soziale und ökologische Verpflichtung und Verantwortung haben, und zwar Gegenüber Ihren Kunden, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt in Bezug auf die Produkte, die Sie herstellen, vertreiben oder bereitstellen.

Die Produktverantwortung ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensführung und die gewissenhafte Wahrnehmung der Produktverantwortung kann das Vertrauen der Kunden stärken, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und langfristige Geschäftsbeziehungen fördern.

Welche Chancen und Herausforderungen bietet die EU-Maschinenverordnung?

Die EU-Maschinenverordnung bietet Unternehmen die Chance, ihre Produkte in einem harmonisierten Markt zu verkaufen, in dem die Sicherheitsstandards hoch sind. Gleichzeitig stellt sie hohe Anforderungen an die Unternehmen und erfordert umfassende Kenntnisse und Investitionen, um die Konformität sicherzustellen. Es ist wichtig, die Verordnung frühzeitig zu verstehen und sich auf die Umsetzung vorzubereiten, um potenzielle Hürden und Strafen zu vermeiden.

Hier geht es zur EU-Maschinenverordnung.


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